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Im Blickpunkt
GIACOMO C.
von Griffo (Zeichnungen) und Jean Dufaux (Szenario)

Vor dem Hintergrund von Intrigen und kriminellen Machenschaften entwerfen Jean Dufaux und der Zeichner Griffo ein lebendiges und farbenprächtiges Bild der im Niedergang begriffenen Stadt an der Lagune. Es ist das Venedig Canalettos, Vivaldis und nicht zuletzt Casanovas. Mit der historischen Figur des Giacomo Casanova hat die Serie allerdings nur die Anlehnung des Titels und die amourösen Abenteuer des Helden gemein.
Komplett in 15 Bänden.

Originaltitel und Verlag: "Giacomo C.", Glénat

 

Griffo, der Zeichner

Griffo alias Werner Goelen wurde am 21. Mai 1949 im belgischen Wilrijk geboren. Nach dem Kunststudium in Antwerpen und einigen Jahren als Illustrator begann seine professionelle Laufbahn als Comiczeichner 1975 mit Übernahme der Franquin-Serie "Mausi und Paul".

Einen Namen machte er sich allerdings durch Arbeiten im realistischen Stil, wobei er das Glück hatte, in Jean Dufaux einen der besten Szenaristen seiner Zeit zu finden. Zusammen gestaltete das Team die Serien "Beatifica Blues", "Samba Bugatti", "Monsieur Noir" und - in insgesamt 15 Alben seit 1987 - "Giacomo C.".

1: Im Dunkel der Schatten

4: Seine Exzellenz

7: Angelina

10: Die Stunde der Contadini

13: Trennungen

2: Der Sturz des Engels
 

5: Liebe Cousine

8: Verstoßen!

11: Vertauscht, getäuscht
 

14: Goldlöckchen

3: Die schwarze Herzdame

6: Der Ring der Fosca

9: Die letzte tötet

12: Die Fiammina
 

15: Die Maus in der Falle

Jean Dufaux, der Autor

Jean Dufaux, geboren am 7. Juni 1949 in Ninove (Belgien), studierte Kunst und war u. a. Film-Journalist und Bühnenautor, bevor er sich 1983 dem Schreiben von Comics zuwandte. Nach einigen Szenarios für den Zeichner Renaud begann 1986 seine fruchtbare Zusammenarbeit mit Griffo.

Anfang der 90er Jahre hatte sich Jean Dufaux bereits als einer der führenden Comicautoren im französischen Raum bewährt. Seither ist er für verschiedene Zeichner und Verlage tätig. Zu seinen bekanntesten neueren Comics, die zumeist einer phantastischen, morbiden Thematik verpflichtet sind, gehören "Das verlorene Land" (Zeichner Rosinski), "Die Verfolger der Krone" (Jamar), "Rapaces" (Marini), "Murena" (Delaby) und "Schattenspiele" (Rollin).

 
Kurzinterview
Ein idealisiertes Venedig

"Giacomo C." ist nicht eine Biografie des historischen Casanova, sondern eine Abenteuer-Serie.

Griffo: Richtig. Unsere Figur ist reine Fiktion. Natürlich ähnelt Giacomo dem echten Casanova in einigen Dingen. Er ist ein Freigeist und Charmeur, aber viel weiter geht die Ähnlichkeit nicht. Sagen wir, Giacomo C. ist das fiktive Double einer realen Person.

Das historische Vorbild ist wohl eher die Stadt Venedig.

Griffo: Venedig spielt eine ebenso große Rolle wie unser Held. Was Venedig angeht, so haben wir sehr penibel recherchiert.

Es hat den Anschein, als kennen Sie diese Stadt bis ins letzte Detail.

Griffo: Ich muß Ihnen etwas gestehen, was Sie überraschen wird: Ich bin noch nie in Venedig gewesen! Ich kenne die Stadt nur über Bilder, die andere von ihr gezeichnet haben, vor allem die Maler des 18. Jahrhunderts. Mein Venedig ist ein idealisiertes Venedig, eine Stadt aus der Vorstellung.

Wie stellen Sie sich diese Stadt vor? Welchen Eindruck möchten Sie dem Leser vermitteln?

Griffo: Ich sehe Venedig als eine mythische, allegorische Stadt jenseits von Zeit und Raum. Im Lauf der Jahrhunderte blieb sie immer gleich, veränderlich und doch unzeitlich. Sie bildet ein eigenes Universum mit eigenen Regeln und Gesetzen, eine geschlossene Welt. Von ihrer geografischen Lage her kann sie sich weder erweitern noch wandeln. Sie ist dazu verdammt, leise zu vergehen. Das ist natŸrlich sehr romantisch.

Das Ambiente ist quasi unerschöpflich. Darin ähnelt Venedig New York. Man kann eine Serie von vierzig Alben über diese Stadt machen und muß doch nie auf dieselben Hintergründe zurückgreifen.

Auszug aus einem Interview von Ricardo Alvarez in Nummer 15 der französischen Zeitschrift "Vécu" vom September 1998.

Vorlage für "Giacomo C.": Der Rio dei Mendicanti von Canaletto (1723; Ausschnitt).

Die Bearbeitung durch Griffo in "Giacomo C.". Band 2.

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