Herkunft Eckart Sackmann
geb. 2. Januar 1951 Hannover
Vater: Friedrich Sackmann
Mutter: Regina Gliege

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Meine Kindheit

Mein Vater bestand darauf, dass ich in Hannover geboren wurde. Laut elterlichem Plan sollte vor Weihnachten 1950 alles erledigt sein, aber ich spielte nicht mit. Ich trampelte meiner Mutter auch noch über die Jahreswende auf dem Ischiasnerv herum - Grund genug, anschließend den Lammfrommen zu spielen. Ich war ein ruhiges Kind.

Am 2. Januar 1951 um 0 Uhr 50 wurde meine Mutter in der Landesfrauenklinik im Herrenhäuser Kirchweg von einem 3400 Gramm schweren und 56 cm großen Jungen entbunden. Durch meine Überreife war ich nicht so verschrumpelt wie andere Babys. Die Taufe fand am 11. Januar in der Hainhölzer Kirche statt. Da verpasste man mir den falschen Namen: Bis zu meinem 10. Lebensjahr schrieb sich Eckart in kirchlicher Schreibweise mit h - Eckhart.

Meine Mutter stellte meinen Kinderwagen unter die Bäume. Bäume (meist Kiefern, aber auch Birken) gab es genug in Ehlershausen, dem kleinen Dorf südlich von Celle, in dem sich meine Eltern über den Weg gelaufen waren. "Der Junge wird später bestimmt mal Förster", sagten die Leute. Wurde er aber nicht.

Meiner Oma verdanke ich weitgehend meinen Bildungsansatz. Sie sorgte dafür, dass Bücher ins Haus kamen (Bertelsmann Lesering!); sie las mir vor und brachte mir das Lesen bei, bevor ich zur Schule kam. Außerdem schwärmte sie für Opern.

Meine Eltern hatten mit Musik, Kunst und Literatur nicht viel am Hut. Die Inhalte der Kultur habe ich mir selbst aneignen müssen. Sicher rührte aus diesem Mangel mein späterer Traum (und heutiger Alptraum), inmitten einer Bibliothek zu leben.

Die ersten Jahre meiner Kindheit verbrachte ich weitgehend in der Natur. Zu den Spielfreunden aus der nächsten Nachbarschaft gehörten Hilger Struß (Bild rechts, l.) und Harald Stelter (r.).

Wenn es im Sommer warm war, gingen wir an den See, der bei Bau der Autobrücke über die Bahn ausgebaggert worden war. Anfangs konnte man hier herrlich baden, dann verdreckte die Kieskuhle. Mein Vater war ein leidenschaftlicher Schwimmer; meine Mutter hat nie schwimmen gelernt.


Inmitten von Wald und Wildnis wuchs ich sehr behütet auf - zum einen, weil meine Eltern und meine Oma sich gut (dabei aber nie einengend fürsorglich) um mich kümmerten, zum anderen deswegen, weil meine Mutter die Hausfrauenrolle spielte und jederzeit für mich da war.
Unser Haus trug die Nummer 212, einen Straßennamen gab es noch nicht. Wir wohnten im ersten Stock. Darunter lebten erst die Hauswirte Käther und dann Stach und schließlich Frau Joneleit, bei der ich immer Platten hören durfte. Die schob man vorn in den Plattenspieler rein, woraufhin der dann ansprang.

Den Tag meiner Einschulung (im April 1957) empfand meine Mutter als das Ende meiner Kindheit. Ich sah das anders. Jetzt gab es viele neue Freunde, und die Aktivitäten während der freien Zeit erstreckten sich über viel weitere Räume.

Meine erste Lehrerin hieß Fräulein Hertler. Freunde, an die ich mich noch gut erinnere, waren Bernd Kruse (1), Wolfgang Rente (2), Peter Ratzmer (3) und Uschi Jagella (4). Ich bin der kleine Knirps mit der großen Schultüte.

Wir waren eine Zwergschule. Unterrichtet wurden immer zwei Klassen gleichzeitig. Wenn man in der 1. Klasse die Ohren aufsperrte, lernte man also gleich den Stoff der 2. Klasse mit.

Wir saßen vor Tischen, in denen noch Tintenfässer waren. Die benutzten wir aber nicht mehr. Dafür erinnere ich mich an eine Schiefertafel und daran, die deutsche und die lateinische Schreibschrift gelernt zu haben. Unter den Beinen der Stühle waren Gummipfropfen. Wenn man die abmachte, verursachte das blanke Metall beim Hin- und Herschieben einen Höllenlärm.

Ich mochte den Geruch von Bleistiften und neuen Schulbüchern.

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