Herkunft Eckart Sackmann
geb. 2. Januar 1951 Hannover Vater: Friedrich Sackmann Mutter: Regina Gliege |
Die Mutter Regina Gliege
Meine Mutter Regina wurde am 15. Dezember 1918 in dem kleinen Dorf Biskupice südlich von Posen geboren. Sie war das vierte von insgesamt neun Kindern. Nach dem eben verlorenen Krieg wurde die Wartheregion Teil des neu errichteten Polen. Die deutsche Bevölkerung bewahrte ihre Traditionen und mischte sich wenig mit den polnischen Nachbarn.
Meine Mutter sprach deutsch und polnisch gleich gut, während sie von ihrem Vater erzählte, er habe nur gebrochen polnisch gekonnt. Und das, obwohl seine Vorfahren vermutlich schon im 18. Jahrhundert ins Wartheland gekommen waren.
Die Eltern betrieben Landwirtschaft. Das Leben auf dem Lande schilderte meine Mutter als einfach und hart, aber ohne Mangel und weitgehend glücklich. Sie hat sich gern an ihre Kindheit erinnert - eine Kindheit voller Verpflichtungen, unter denen die Schule nicht selten leiden musste.
Links: Die Großeltern Gliege in jungen Jahren, sicher vor dem Ersten Weltkrieg. |
Oben: Ein Schulbild unter dem polnischen Adler. Regina steht rechts vor dem Fenster (auch Ausschnitt); auf der anderen Seite der Gruppe an ähnlicher Stelle ihre ältere Schwester Erwine. |
Ich kenne nur wenige Fotos aus der Heimat meiner Mutter. Vielleicht fotografierte man auf dem Land weniger als in der Stadt; vieles ist sicher auch durch den Krieg und die Flucht vernichtet worden. Auf dem Bild unten (rechts Ausschnitt) steht Regina hinter ihrem Vater.
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Mit 17 heiratete meine Mutter zum ersten Mal. Sie hieß nun Regina Steinbrenner und bewirtschaftete ihren eigenen Hof. Es war eine schwierige Ehe; der Mann war leichtlebig. Als sie 21 war, überfiel die deutsche Armee das Land. Viele Polen wurden von ihren Höfen vertrieben, um Platz für deutsche Siedler zu machen.
Meine Mutter empfand das Leben vor dem Krieg als besser. Durch die (schon vor 1939 einsetzende) Hetze der Nazis sei das gute Verhältnis zu den polnischen Nachbarn zerstört worden. Im Januar 1945 waren es die Deutschen, die ihr Land verlassen mussten. Mit Pferdegespannen ging der Treck nach Westen.
Rechts die Schwestern Erwine und Meta vor dem elterlichen Haus. |