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Klassiker

HELMUT NICKEL:


Nach der Reiseerzählung von Karl May, erschienen im Karl-May-Verlag Bamberg Radebeul
Herausgegeben von Eckart Sackmann

Winnetou darf nicht sterben!

Die drei Bände der auf 1000 Exemplare limitierten und den "grünen Bänden" des Karl-May-Verlags Bamberg-Radebeul angeglichenen "Goldenen Ausgabe" waren im Nu vergriffen. Helmut Nickels Werk verdient es, auch künftigen Generationen zugänglich zu sein. Wir haben uns daher entschlossen, die vom Zeichner vollendeten "Winnetou"-Abenteuer in einer Volksausgabe noch einmal aufzulegen. Dieser Band enthält die Comics aus den Bänden 1 und 2 der "Goldenen Ausgabe" ohne den redaktionellen Zusatz.
Format 24,5 cm x 17,5 cm, 416 Seiten, durchgehend vierfarbig, € 49,00.

"Helmut Nickel: Winnetou" erscheint in Zusammenwirken mit dem Karl-May-Verlag Bamberg Radebeul. Der voluminöse Comicroman ist im Buchhandel, eingeschlossen der Comicfachhandel und der Versandhandel "Karl May" Verwaltungs- und Vertriebs-GmbH Bamberg erhältlich.

Pressematerial: Seiten zur Ansicht und Downloads

Helmut Nickel

Helmut Nickel wurde am 24. März 1924 in Quohren bei Dresden geboren. Sein Vater war Direktor der örtlichen Schule. Schon als Kind liebte Helmut Nickel das Zeichnen. Im Alter von fünfzehn Jahren besuchte er deshalb einen Abendkursus an der Volkshochschule Dresden. Dann kam der 2. Weltkrieg. Mit achtzehn Jahren wurde Nickel eingezogen und zuerst in den Osten, dann zur Invasionsfront versetzt. In belgische Kriegsgefangenschaft geraten, kam er zuerst in ein Kohlenbergwerk. Später, als sein zeichnerisches Talent bekannt wurde, erleichterten sich die Bedingungen für ihn soweit, dass er Lagermaler wurde und Werbedias für das örtliche Kino malte.

Eigentlich hatte Helmut Nickel Tierarzt werden wollen. Da ihm nach dem Krieg die Behörden in der sowjetischen Besatzungszone als Angehörigem der Bourgeoisie das Studium verweigerten, übersiedelte Nickel 1949 nach Westberlin: Doch an der Freien Universität wurde sein Wunschfach nicht angeboten. Kurzerhand belegte er Ethnologie, präkolumbianische Kultur und Kunstgeschichte - seine anderen großen Leidenschaften.

Zur Finanzierung des Studiums arbeitete er für ein Werbestudio und kam dort mit dem Comicverleger Gerstmayer in Kontakt. Ab 1954 zeichnete er für Gerstmayer zunächst Wild-West-Geschichten und "Die 3 Musketiere", kurz darauf die Piccoloreihe "Der Graf von Monte Christo" und Ende des Jahres 1954 die utopische Serie "Titanus", nach einer Romantrilogie von Claus Eigk. Parallel zu allem schuf er die Serie "Don Pedro", die Geschichte von der Eroberung des Aztekenreiches durch Hernando Cortez, die als Zweitserie in das Heft "Hot Jerry" integriert wurde.

Allen diesen Comics war kein langer Herausgabezeitraum beschieden. Das sollte sich erst ändern, als Nickel sich Mitte 1955 der Serie "Robinson" annahm. "Robinson" war in der zweiten Hälfte der 50er Jahre die einzige erfolgreiche Konkurrenz zum Lehning-Verlag, der mit seinem Hauszeichner Hansrudi Wäscher den Markt für Abenteuercomics beherrschte.

Nickels Zeichnungen bestachen durch einen perfekten Bildaufbau, gelungene Perspektiven und abwechslungsreiche Grafik, aber inhaltlich überforderten sie womöglich die damalige Leserklientel, Jugendliche im Alter von etwa acht bis vierzehn Jahren. "Zu textlastig!" war einer der Hauptkritikpunkte des Herausgebers.

Nach Abschluss des Studiums 1958 wurde Helmut Nickel bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz angestellt. Seine Doktorarbeit "Der mittelalterliche Reiterschild des Abendlandes" beeindruckte den Vorstandsvorsitzenden des New Yorker Metropolitan Museums derart, dass er 1960 Helmut Nickel in Berlin aufsuchte und ihm den vakanten Posten des Kurators für die Abteilung Arms and Armor anbot. Zeitgleich machte ihm der Verleger Walter Lehning aus Hannover den Vorschlag, die "Winnetou"-Geschichten Karl Mays in eine Comicfassung umzusetzen. Karl May war eine der Lieblings-Jugendlektüren Helmut Nickels gewesen. Trotz seines Umzuges nach New York, des neuen Jobs am Museum, der Eingewöhnung in die fremde Umgebung und Kultur sagte er begeistert zu. In der Folgezeit produzierte er die bisher gelungenste Comicfassung "Winnetous", sowohl in den Charakteren als auch in der Ethnologie, der geschichtlichen Einbettung und der Landschaftsdarstellung der Geschichten. Erst als 1965 die Honorarzahlungen aus Deutschland ausblieben, hörte Helmut Nickel mit dem Comiczeichnen auf.

In seiner New Yorker Zeit schrieb und illustrierte Helmut Nickel mehrere Fachbücher. Nachdem er 1988 in Pension gegangen war, übersiedelte er nach Florida. Hier wirkte er bald in der ortsansässigen Historical Society und war wesentlich am Aufbau eines Museums der vorkolumbianischen Kultur der Calusa-Indianer beteiligt. Außerdem engagiert sich das Ehepaar Nickel im örtlichen Naturschutz.

Detlef Lorenz

Bitte beachten Sie auch die folgenden Seiten:

Interview mit Herausgeber Eckart Sackmann bei Comic Report online

Karl-May-Verlag Bamberg Radebeul

 
Helmut Nickel: Winnetou

Die Jahre 1962 und 1963 sind für die Rezeptionsgeschichte Karl Mays noch einmal von ganz besonderer Bedeutung. Ironischerweise handelt es sich zunächst um das Jahr, in dem - 50 Jahre nach dem Tod des Autors - das Urheberrecht erlischt. Diese Gelegenheit ergreifen in Deutschland gleich zwei Verleger, um Comic-Adaptionen des populärsten Helden aus der Feder des Schriftstellers auf den Markt zu bringen. Der Walter Lehning Verlag verpflichtete bereits 1960 den Zeichner Helmut Nickel, auf das Datum hinzuarbeiten und die im amerikanischen Westen spielenden Werke Karl Mays als Bildroman zu erzählen. Nickel, ein studierter Völkerkundler, setzte die Vorlage kongenial um: Er illustrierte nicht nur, er interpretierte die Romane neu und schuf mit seiner Serie "Winnetou" eine ganz eigene Fassung des Stoffes.

Über die Qualität der Zeichnungen Helmut Nickels ist nicht viel mehr zu sagen. Sie sind stets sicher bis ins Detail: die Körperhaltung, die individuellen Züge vor allem der verschiedenen Indianer, ob nun gut oder böse, abwechslungsreich im Gesichtsausdruck, gerade auch bei Sam Hawkens. Sie sind eindrucksvoll in der "Großaufnahme", wenn kräftige Striche Akzente setzen, und speziell in einem Punkt in der zeichnerischen Umsetzung ganz nah an etwas, das Karl May sehr wichtig war: Nickel bezieht die Landschaft, die May sehr ausführlich beschreibt, bewusst in seine Zeichnungen ein, ob als genau gestalteter Hintergrund oder als besonders hervorgehobene Einzelzeichnung. Als Beispiel mögen hier die Verfolgung der Apatschen in Heft 2 und verschiedene Lageransichten in den Heften 2 und 3 genannt werden. Ein weiteres Beispiel aus Heft 3 sei hervorgehoben: eine kleinformatige Zeichnung, ausgeführt als Mischung aus Landkarte und räumlicher Landschaftsdarstellung, die den Leser ins Bild setzt, wo sich denn nun der Zweikampf Old Shatterhands mit Intschu tschuna abspielen wird.
(Horst-Joachim Kalbe im Nachwort zu "Helmut Nickel: Winnetou", Band 1)

Die für den Markt der Trivialliteratur zunächst in Heftform publizierte Serie ist alles andere als trivial zu nennen. Helmut Nickels "Winnetou" ist nicht nur der Höhepunkt im Werk des Zeichners, es gilt auch als eine der ganz großen Leistungen der deutschen Comicliteratur. Im Gespräch mit dem heute in den USA lebenden, inzwischen 87jährigen Nickel entstand daher die Idee, die rund 400 Seiten in einer den Romanen vergleichbaren Ausgabe neu herauszugeben - als Buch, als Bildroman. Wir danken dem Karl-May-Verlag für seine freundliche Unterstützung, durch die dieses Ziel zu erreichen war. "Helmut Nickel: Winnetou" erscheint - im Karl-May-Jahr 2012 - in einer zweibändigen Buchausgabe in dem gewohnten grünem Ganzleinen der Romanreihe mit Goldprägung und farbigem Deckelbild. Der erste Band (März 2012) enthält den Stoff von Karl Mays "Winnetou"-Trilogie, der zweite (Oktober 2012) basiert auf anderen West-Abenteuern mit Winnetou und Old Shatterhand. Die Comicseiten wurden eingescannt und digital bearbeitet.

Zu diesem Zweck wurde, wie im vorliegenden Ergebnis zu sehen, nicht auf die erste Lehning-Fassung von 1963, sondern auf die Version von 1965 zurückgegriffen. Diese war im Gegensatz zur Erstveröffentlichung durchgehend in Farbe - für Lehning-Verhältnisse sogar äußerst ansprechend koloriert. Sie wurde für die Buchausgabe nur sehr behutsam bearbeitet; der nostalgische Gesamteindruck sollte erhalten bleiben. Wir wollen den "Winnetou" von Helmut Nickel zwar in der damaligen Form des Comics, aber in einer würdigen Ausstattung präsentieren. Die damalige Länge der Episoden in den Lehning-Heften - rund 22 Seiten pro Heft - bestimmt in diesem Buch die Länge der Kapitel. Wiedergegeben werden natürlich auch die Titelbilder der ersten "Winnetou"-Reihe, allein schon wegen ihrer starken, suggestiven Ausdruckskraft.
(Detlef Lorenz im Nachwort zu "Helmut Nickel: Winnetou", Band 1)

Nicht nur der Comicleser, nicht nur der Nostalgiker, nicht nur der Karl-May-Freunde werden vom Ergebnis begeistert sein. "Helmut Nickel: Winnetou" setzt ein Zeichen für die Qualität der Bild-Erzählung, die den Romanen und auch der Interpretation im Film Seite an Seite steht: als ein Stück deutscher Kultur.

Sehen Sie mehr zum Besuch des Zeichners Helmut Nickel auf dem
Comic-Salon Erlangen 2012.

Die Goldene Ausgabe

Die mit redaktionellen Beiträgen angereicherte Buchausgabe der wohl schönsten Comic-Adaption von Karl Mays Winnetou-Erzählungen.
"Helmut Nickel: Winnetou" erscheint in Zusammenwirken mit dem Karl-May-Verlag Bamberg Radebeul. Herausgegeben von Eckart Sackmann, unter Mitwirkung von Horst-Joachim Kalbe und Detlef Lorenz
Band 3 enthält die Comicfassung von "Der Schatz im Silbersee", gezeichnet von Helmut Nickel und Harry Ehrt.

Helmut Nickel:
WINNETOU
Band 3
Auf 1000 Exemplare limitiert, Format 24,5 cm x 17,5 cm, 224 Seiten, durchgehend vierfarbig, grünes Ganzleinen mit Goldprägung und farbigem Deckelbild. € 49,00

 

 

Oben die Cover der bereits vergriffenen Bände 1 und 2.

 

 

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